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European Biochar Certification (EBC)

Das Ithaka Institut hat 2012 Richtlinien zur Erlangung des Europäischen Pflanzenkohle-Zertifikats als Kontrollgrundlage eingeführt

Die Zertifizierung soll die nachhaltige Produktion von Pflanzenkohle sicherstellen. Die Produzenten können so gegenüber Anwendern und Behörden die Qualität garantieren. 

Schon seit über zwei Jahrtausenden gehören Holz- und Pflanzenkohle zu den Grundrohstoffen der zivilisierten Welt. Hauptsächlich als Brennstoff zum Kochen und Heizen und zur Metallverarbeitung verwendet, wurde sie aber schon vor Jahrhunderten als Bodenverbesserer, Stall- und Sanitärstreu, Heilmittel und auch als Futterergänzung eingesetzt. Im letzten Jahrhundert dann, ging viel von dieser Tradition verloren und wurde erst um die Jahrtausendwende wieder neu belebt.

Pflanzenkohle wird durch pyrolytische Verkohlung von verschiedenen Biomassen hergestellt. Dazu gehören Grüngut, Wurzelstöcke, Ernterückstände, Rinde, Trester, Schalen, Häute, Felle, Federn, Fabrikationsrückstände von Nahrungsmittelkonserven, Zellulose, Pflanzenfasern, Papierfaserschlamm und viele mehr. Durch moderne technische Verfahren, die seit 1990 immer weiterentwickelt werden, können inzwischen alle pflanzlichen Rohstoffe mit einem Feuchtigkeitsgehalt von bis zu 50% zu Pflanzenkohle pyrolysiert werden. Dabei entstehen Synthesegase, die schadstoffarm verbrannt werden können. So entsteht Wärme, die zur Erhitzung von nachgeförderter Biomasse und zu Heizzwecken verwendet wird. Durch eine spezielle Technik können sie auch in Elektrizität umgewandelt werden. 

Dank Forschung und praktischer Versuche ist es gelungen, einen Weg zu finden, die Pflanzenkohle schrittweise in der Landwirtschaft einzusetzen. Schon seit 2015 nimmt der Einsatz von Pflanzenkohle zu und ein weiterer Anstieg wird erwartet. Aber auch in der Industrie – hauptsächlich in der Bau- und Kunststoffbranche, sowie der Papier- und Textilindustrie – wird Pflanzenkohle vermehrt eingesetzt.

Die Eigenschaften und die Umweltbilanz der Pflanzenkohle hängen stark von der Art der Pyrolyse und den verwendeten Grundstoffen ab. Um sicherzustellen, dass die Pflanzenkohle energieeffizient und umweltfreundlich hergestellt wird, braucht es diese vom Ithaka Institut eingeführten Richtlinien. 

bio.inspecta ist seit der Einführung der Richtlinien Partner des Ithaka Instituts und kontrolliert und zertifiziert nach den aktuellen Richtlinien 31 Produzenten von Pflanzenkohle in der Schweiz, Österreich, Deutschland, Frankreich, Finnland, Schweden, Grossbritannien, Polen, Rumänien, Serbien und Lettland. Das Kontrollzertifikat soll die nachhaltige Produktion sicherstellen. Das Zertifikat ist ein freiwilliger Standard in Europa, in der Schweiz ist die Zertifizierungsstufe EBC-AgroBio Voraussetzung für den Einsatz der Pflanzenkohle als Bodenverbesserer. 

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