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Keine Scheu vor Herausforderungen‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎ ‎

Sara und Patrick Guarisco sind mit ihrem Betrieb «Bio-Hofwerk» vielseitig aufgestellt. Dabei half ihnen auch die Kontrollstelle bio-inspecta.

Der Spargel, war in den Monaten März bis April stark vom wechselhaften Wetter betroffen. Die Temperaturen von über 20°C liessen die ersten Spargelstangen aus dem Boden schiessen. Die darauffolgenden Frostnächte rafften das grüne Feingemüse – trotz Abdeckung – zu gelben, hohlen Stangen dahin. Mit diesen herausfordernden Wetterverhältnissen war auch der Betrieb «Bio-Hofwerk» des Betriebsleiterpaars Sara und Patrick Guarisco aus Wilen ZH konfrontiert. Durch den ersten Frost haben sie zirka 20 % ihrer Jahresernte eingebüsst. 

Gutes Gespür für Trends

Das junge Paar, das 2019 den 11 Hektar grossen Bio-Betrieb von Saras Vater übernommen hat, stellt sich mit viel Motivation und Tatkraft verschiedensten Herausforderungen. Mit der Neupflanzung der grünen Spargelkultur vor drei Jahren hatten sie ein gutes Gespür für die Bedürfnisse des regionalen Marktes. Das feine Gemüse zieht viele Kunden aus der Region in ihren sehr ansprechend gestalteten Hofladen – wo der Charme von Altem auf moderne Gemütlichkeit trifft. Er öffnete am 1. Februar seine Türen. In diesem Jahr kann auch der Grünspargel zum ersten Mal geschnitten werden.  

Es grünt zwischen Spargeln 
Der Spargel wird auf 30 Aren angebaut. Neben den Spargelstangen bedeckt Gründüngung den freiliegenden Boden. Um den Konkurrenzdruck zur Kultur zu minimieren wird der Grünaufwachs zwischen den Reihen gemulcht. Die Mulchschicht hält weiteres Unkraut zurück und nährt den Boden. Nach der diesjährigen Erntesaison werden die Stangen stehen gelassen und entwickeln sich zu einem regelrechten Buschwerk. In dieser Zeit assimiliert die Pflanze die notwendigen Nährstoffe in der Wurzel. Im Herbst, wenn sich das Spargelgrün gelblich verfärbt, wird dieses geschnitten und abgeführt. Das Feld wird mit Bio-Hühnermist aufgedüngt, sodass sich die relevanten Nährstoffe für die kommende Spargelsaison im Wurzelstock einlagern können. 

Beeren, Gemüse und Co. 
Auf die Ernte der Spargelkultur folgen die Beeren (Sommer-, Herbsthimbeeren und Heidelbeeren) mit Tropfbewässerung. Kartoffeln, Zwiebeln, Knoblauch und Rüebli werden als Lagergemüse angebaut, um das Hofladenangebot für Herbst und Winter zu erweitern. Zusätzlich werden weitere Kulturen wie Kürbis, Randen und Rüebli für den Grossverteiler kultiviert. Zudem können Sara und Patrick Guarisco den ersten Jahrgang des hofeigenen Weins mit der Piwi Sorte Souvignier Gris verköstigen.

Diversität und Kontrolle 
Wie kommt man bei solch einer Diversität an Produkten und Spezialkulturen mit den Bio-Richtlinien und den jeweiligen Kontrollanforderungen zurecht? Ein guter und gesunder Boden ist für die jungen Bewirtschafter das A und O. Bisher können sie die Kulturen Spritzmittel-frei führen. Jeden Abend notiert Patrick Guarisco seine landwirtschaftlichen Tages- und Feldarbeiten in seinem eigens dafür entworfenen Feldkalender. Dies gibt ihm jederzeit einen aktuellen Überblick über den Betrieb. Mit diesem Tool ist er immer bestens auf die Kontrolle vorbereitet. Saras Vater begann bereits vor fünf Jahren mit der Umstellung auf den biologischen Landbau. Seitdem sind sie Kunden bei der unabhängigen Kontroll- und Zertifizierungsstelle bio.inspecta. Patrick Guarisco schätzt die Begegnungen mit den Kontrolleuren sowohl auf der menschlichen als auch der fachlichen Ebene. Oft ergeben sich fachlich gut fundierte Gespräche. «Ist man für die Kontrolle auch administrativ gut vorbereitet, so ist das alles kein Problem» reflektiert er die Begegnungen mit den bio.inspecta KontrolleurInnen.

Landwirtschaft erleben 
Das Hoflabel des Betriebes versinnbildlicht die Betriebsphilosophie: Die Bereitung eines fruchtbaren Bodens, der die Voraussetzung für gesundes Wachstum ist, die Vernetzung des Betriebes und natürlich die landwirtschaftliche Produktion. 

Die Lebensphilosophie der Betriebsleiterin findet in Form von geführten Yoga-Stunden u. a. auch draussen in der Natur ihren Platz. Darüber hinaus ist der Wunsch den Betrieb auf kultureller Ebene, mit z. B. Weindegustationen oder Kunstausstellungen für Aussenstehende erfahrbar zu machen. 

Mit ihren Ideen sind beide auf einem guten Weg und halten sich offen für Neues. Sie sind immer wieder bereit die Komfortzone zu verlassen und sich neuen Herausforderungen zu stellen.  

Monika Zimmermeier, bio.inspecta AG